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Blitze aus gespenstischen Wolken  Unwetter am 23.05.1935

 

„Man steht jetzt vor den Verwüstungen, die das Unwetter des schwarzen Donnerstages in zwei Stunden angerichtet hat und ist damit beschäftigt, diese zu beseitigen. Die Felder sind zerrissen und mit Steinen übersät, die Wiesen wurden vielfach zerstört. Wasserinnen wurden zu breiten Bächen. Viele Felder müssen neu bestellt werden. Die Dorfstraße ist schwer beschädigt und weist Löcher bis zu Meter Tiefe auf. .... Die Niederschlagsmenge auf den Quadratmeter dürfte fast 100 Liter erreicht haben. Ein solches Wetter hat unser Gegend noch nicht betroffen."

Diese Zeilen wurden im „Vogtländischen-Anzeiger" am Samstag/Sonntag, 25./26. Mai 1935 abgedruckt.

Der damals sieben jährige Ehrenfried Reidel erinnert sich noch heute an diesen schrecklichen Tag. Hier ein kleiner Auszug aus seinen Erinnerungen niedergeschrieben am 23.05.2000 zum 65. Jahrestag des Unwetters.

„Der 23. Mai muss angenehm warm gewesen sein, mit blauen Himmel und ein paar blassen, weißgrauen Wölkchen, die von West nach Ost ruhig und gelassen dahinschwebten. .....

Später ging ich zu Vater in die Werkstatt, in der er seinen Geigenbogen den letzten Schliff verabreichte. Ich sah zum Fenster hinaus zur Kirche hin, die nur knappe zweihundert Meter von unserem Haus entfernt ihr Haupt über das Dorf erhebt. Aus den blassen, weißgrauen Wölkchen war im Nu eine gespenstische, dunkle sich nach allen Himmelsrichtungen aufbäumende mit gelben Flecken untermalte Masse gewurden, die zum Fürchten aussah. Brach den jetzt schon die Dämmerung herein? ......

Da fielen bereits die ersten Tropfen und benässten die staubigen Wege. Mit einemmal durchfuhren grelle Blitze in Windeseile die tiefhängende Wolkendecke von Nord nach Süd und von West nach Ost. Landwüst war regelrecht in ein bundes Lichtermeer getaucht. Hatte Petrus alle Schleusentore gleichzeitig geöffnet? Es goß in Hülle und Fülle, unaufhörlich platschte der Regen an die Fensterscheiben, vermischt mit Hagelkörnern, die auf dem Fenstersims an die Scheiben und von dort in hohen Bogen wieder zurücksprangen. .......
Den grellen Blitzen folgten jetzt gleich darauf die entsetzlichen Kracher, sie erschütterten das ganze Haus, Tassen und Teller klirrten, die Fensterscheiben zitterten. Die Straße vorm Haus glich einem rauschenden Bach. ......
Die Hagelkörner in Größe von Tauben- und Hühnereiern donnerten auf den grünen Rasen und auf die erdfarbenen Beete. ........
Das Blitzen und Krachen hatte nachgelassen. Der Himmel hellte etwas auf. Wir schöpften Hoffnung auf ein baldiges Ende dieses heillosen Durcheinanders. Aber dann ging es erneut los. Viel kräftiger und eindringlicher folgten nun wieder feurige Blitze, das Zimmer war dadurch vollkommen hell erleuchtet. Mittlerweile hatten sich die Erdmassen zu eigenartigen Gebilden geformt. Welcher Donner gehört denn überhaupt zu welchen Blitz? Das war beileibe nicht auszumachen. Zwischen den Krachern gab es kaum eine Pause, sie gingen ineinander über. ....."

Soweit ein Auszug aus den Erinnerungen von Ehrenfried Reidel. Der komplette Text liegt dem Vorstand (mir) vor.


Schneemassen im Januar 1937

Im Winter 1937 fielen in wenigen Tagen Unmengen an Schnee. So haben sich zum Beispiel am „Schwarzen Ross" (neben der Kirche) die Schneeberge so hoch getürmt, dass man einen Gang graben konnte, in dem ein aufrechtes Stehen möglich war. Der größte Schneemann von ca. 3 Meter Höhe stand in der Nähe vom Kriegerdenkmal.

 

Wochenlanger Dauerregen im Sommer 1954

Vom wochenlangen Dauerregen im Sommer 1954 blieb auch das obere Vogtland nicht verschont. Das damals noch unbedeutende und kaum bekannte Landwüst konnte davon ein Lied singen. So brach eine Schwachstelle des „Spitzenteiches", das Wasser schoss beängstigend den Berg hinab. Nur unter beträchtlichen Anstrengungen konnte Schaden vermieden werden. Auch die übrigen drei Dorfteiche schwappten über und überfluteten Gärten und Gehöfte. Wege und etliche Straßenabschnitte, die schon des öfteren unter Unwetter zu leiten hatten erging es besonders schlimm. Nach 1935 war dies die zweite Naturkatasrophe, die über Lanswüst hereingebrochen war.
 

Auch vom Kriegsgeschehen wurde Landwüst nicht verschont...

Die für damalige Verhältnisse einigermaßen gut befahrbare Heerstraße durch den Ort, erlaubte es dem Kriegsvolk, verheerendes Unheil anzurichten. So wurden im Bauernkrieg 1525 und selbst im 30-jährigen Krieg eine Vielzahl von Bauerngehöften ein Raub der Flammen. Bauern flohen in nahegelegene Wälder. Neben Kriegshandlungen raffte die Pest Teile der Bewohner dahin.

Anfang Mai 1945 brausten amerikanische Jagdflugzeuge im Tiefflug über Landwüst hinweg und richteten allerhand Schaden an. Gebäude gerieten dabei in Mitleidenschaft, ein Mann starb – von Bordwaffen getroffen – ein Zwölfjähriger büßte Arm und Bein ein.


Erdbeben

Da wackelt der Kirchturm! Naja, nicht ganz. Aber, die Erde im Vogtland wackelt schon des öfteren mal. Das ist aber nicht außergewöhnlich und schlimm, denn bereits 1552 wurden die ersten Erdbeben, so genannte Schwarmbeben, im Vogtland festgestellt. Mit starken Erdbeben oder gar mit Vulkanausbrüchen ist jedoch nicht zu rechnen. Ab einer Stärke von 2,5 auf der Richterskala sind die Schwarmbeben vom Menschen deutlich war zu nehmen. Sie kündigen sich mit lauten und mehr oder weniger langen Grollen an, dann denkt man, ein Zug fährt durchs Wohnzimmer. Im Winter 1985 /86 wackelte es innerhalb von 2 Wochen 8000 mal. Das Zentrum lag im westböhmischen Dorf Novy Kostel / Neukirchen. Im Oktober 2008 wurden innerhalb 1 Woche 10 000 Beben registriert, auch hier war das Zentrum in Novy Kostel gelegen. Nach neusten Erkenntnissen befindet sich unter dem Egerer Becken eine gigantische Magmablase, aus der das aufsteigende Kohlendioxid stammt. Wenn sich dieses beim nach obensteigen in einer Felsspalte „verhängt" und ansammelt, entwickelt es unwarscheinliche Kräfte und die Erdscholle verschiebt sich etwas. Diese Verschiebung nehmen wir als Erdbeben war. Sollte irgendwann einmal dieses Magma in höhere Erdschichten aufsteigen, so könnten dort erneut Vulkane entstehen.

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